Home > Citroën 2CV6
Nachdem wir uns schweren Herzens von unserem letzten Mopped, der Honda F6C Valkyrie, verabschiedet hatten, flogen wir erstmal nach Cuba und versenkten den Verkaufserlös in Rum & Cigarren.
Kaum wiedergekommen, startete auch hier der Sommer mit Temperaturen, die zu Ausflügen in die Eifel einluden. Wir fuhren mit unserer modernen Blechdose also die Touren, die wir mit den Moppeds schon zigmal gefahren waren. Doch diesmal war es anders: Es machte keinen Spaß mehr.
Also mußte noch ein "Spaßauto" für die Wochenenden her. Die Suchaktion dauerte rund acht Wochen; in Frage kamen Klassiker wie Fiat 500, Renault R4 und last, but not least, eine Ente. Der Fiat schied auf Grund seiner doch sehr geringen Motorleistung schnell wieder aus. Die Ente gewann, weil sie sich in die Kurven legt...;-)
Wichtig war für uns jedenfalls, dass sich das neue Spaßauto im Zustand 2-3 befinden würde, da wir kein langwieriges Bastel- oder Restaurationsobjekt suchten. Da trennte sich dann auch ziemlich schnell die Spreu vom Weizen...
Merke: Nur weil eine Ente teuer ist, heißt das noch lange nicht, dass sie in Ordnung ist...
Nachdem wir uns ein paar Exemplare angesehen und uns auch viel dummes Zeug angehört hatten, fanden wir "unsere" Ente dann sogar nur ein paar Kilometer von Zuhause entfernt. Sie entsprach exakt unserer Vorstellung von Preis & Leistung. Es handelt sich um eine rote 2CV6 aus 1990 - d.h. eine Zulassung zum Oldtimer (H-Kennzeichen) könnte sie erst in 2020 bekommen (zum Sinn oder Unsinn, einer Ente ein H-Kennzeichen zu verpassen, schreibe ich später mal mehr).
Wie bei unseren Moppeds folgt auch die Ente unserer bevorzugten Maxime: Watt' nich' dran is', kann auch nich' kaputtgehen. Ergo verfügt sie weder über Bremskraftverstärker noch Servolenkung oder andere nutzlose Spielereien und Assistenzsysteme.
Der Verzicht auf eine Servolenkung macht sich natürlich in jeder Kurve bemerkbar, schnell werden die Erinnerungen an die eigene automobile Jugend wieder geweckt, denn damals hatten die wenigsten "Anfängerautos" so etwas. Für einen ungeübten Fahrer macht sich eine erste Tagestour durch die Eifel jedenfalls abends noch bemerkbar; ich bildete mir ein, einen leichten Muskelkater zu haben.
Sensationell ist natürlich die Kurvenneigung. Ok, sie erfolgt entgegengesetzt zum Mopped; d.h. in einer Linkskurve legt sich die Ente nach rechts (und umgekehrt). Dennoch ist das Gefühl einfach toll und macht jedesmal riesig viel Spaß.
Da wir für unsere Ausfahrten eh' nur Land- oder Bundesstraßen bevorzugen und auf Dosenbahnen verzichten, empfinden wir die Motorleistung als absolut ausreichend - mit 80-90 Sachen durch die Landschaft zu cruisen, hat was. Wem wir zu langsam sind, der kann ja getrost überholen, wir haben indes alle Zeit der Welt...
Motor | Zweizylinder-Viertakt-Boxermotor, vorn längs |
Ventile | Zwei pro Zylinder |
Hubraum | 602 cm³ |
Leistung | 20 kW (28 PS) bei 5750/min |
max. Drehmoment | 39 Nm bei 3750/min |
Höchstgeschwindigkeit | 110 km/h |
Antrieb | Vorderrad |
Getriebe | Viergang-Revolverschaltung |
Reifen | 125 SR 15 |
Länge/Breite/Höhe | 3830/1480/1600 mm |
Radstand | 2400 mm |
Tankinhalt | 25 Liter |
Leergewicht | 600 kg |
Zuladung | 330 kg |
Anhängelast | 400 kg (gebremst), 270 kg (ungebremst) |
Verbrauch | ca. 5-6 Liter /100 km (Super, 98 Oktan) |
Erstzulassung | März 1990 (H-Kennz. möglich ab 03.2020) |
Neupreis | 9990 Deutsche Mark |
Zugelassene 2CV (1.1.2019) |
13152 Exemplare (ohne die Einzelabnahmen mit TSN 0000) |