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Mit Chopper Tours Mallorca nach Sa Calobra

Fangen wir dieses Mal andersrum an - der letzte Bericht endete mit der Hotelkritik, der jetzige beginnt dafür mit einer Hotel-Empfehlung:

Finca Son Valls © reisecruiser.de Finca Son Valls © reisecruiser.de

Die kleine Finca Son Valls liegt ca. fünf Kilometer nordwestlich von Felanitx mitten im Nix. Wer zum erstenmal hinfährt, muss schon sehr genau auf die spärliche Beschilderung achten, um sie nicht zu verfehlen. Wer Ruhe & Erholung sucht, kommt hier jedenfalls voll auf seine Kosten. 

 

Die zehn Zimmer sind einfach, aber komfortabel eingerichtet. Eine Klimaanlage gibt es nicht, dafür einen großen Deckenventilator. Uns hat das auch jetzt im Hochsommer bei Tagestemperaturen um die 40° gereicht. Klimaanlagen sind eh' überbewertet und haben wir Zuhause ja auch nich'...:-)

 

Javier, der Inhaber, ist tagsüber immer irgendwo mit kleinen Arbeiten rund um die Finca beschäftigt, unterbricht sie aber gerne, um seinen Gästen nach Möglichkeit jeden Wunsch schon von den Augen abzulesen. Gerne erzählt er auch ein bisschen über die Historie des über vierhundert Jahre alten Hofes.

 

Die Finca verfügt über ein kleines Restaurant - bewirtet wird allerdings nur nach vorheriger Reservierung. Dann steht Javier's Schwiegermutter am alten Herd und zaubert am liebsten mallorquinische Gerichte. Last but not least gibt es einen großen Pool im liebevoll gepflegten Garten. Dort läßt es sich auch nach einer längeren Moppedtour wunderbar relaxen, selbst mitten in der Nacht noch.

 

Zuverlässige Wecker sind übrigens auch inclusive: Morgens krähen in der näheren Umgebung nacheinander ein paar Hähne und anschließend melden sich die beiden Nachbaresel noch zu Wort - für Großstädter schon bemerkenswert.

 

Wir haben in der Hauptsaison für ein großes Zimmer mit riesiger Terrasse und inclusive leckerem Frühstück rund 600 €/Woche gezahlt; davon war jeder Cent sein Geld wert. Wir werden die Finca Son Valls jedenfalls auch für unseren nächsten Motorradurlaub auf Mallorca wählen. Die Finca findet man über booking.com.

Mallorca individual = Mietwagen obligatorisch = Autos von ROIG

Wer Mallorca abseits vom Massentourismus entdecken will (oder auf einer Finca mitten im Nix wohnt), kommt an einem Mietwagen nicht vorbei.

 

Anbieter gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Die jährliche Hochsaison-Warnung: "Beeilen Sie sich mit der Reservierung, es herrscht bald Mietwagenknappheit" kann man getrost vergessen. Sowohl am Airport als auch im kleinsten Dorf buhlen mehr als genug Anbieter um die Gunst der Urlauber. Die Preise sind bis auf wenige Ausnahmen ziemlich gleich, unterscheiden kann man die Vermieter aber im Bereich Service schon noch:

 

Aufpassen sollte man schon sehr bei den Rahmenbedingungen bzw. dem Kleingedruckten. Selbst vollkaskoversichert sind die Autos inzwischen nahezu alle, meist auch ohne Selbstbeteiligung. Vollkasko ohne SB - da denkt man schonmal schnell, dass man rundum abgesichert sei. Stimmt aber nicht, denn Schäden an Reifen, Felgen oder Glas sind da meist ausgeschlossen. Man muss also eine zusätzliche Versicherung abschließen. Bei den meisten Anbietern taucht ein solcher Hinweis erst kurz vor Buchungsabschluß im Kleingedruckten auf - das ist nicht gerade seriös oder kundenfreundlich, finden wir.

 

Um solche Dinge oder spätere unschöne Erlebnisse von vornherein auszuschließen, verlassen wir uns stets auf den Anbieter ROIG. Dessen Autos sind neuwertig und der Service ist sehr kundenfreundlich, selbst wenn man mit dem Spätflieger ankommt. Auch Sonderwünsche werden ruckzuck erledigt, egal ob vorher per e-Mail oder telefonisch oder erst bei der Ankunft. Wir hatten dieses Mal einen viertürigen Opel Astra gebucht. Das Auto war tipptopp. Bei ROIG ist übrigens auch die Benzinregelung simple, fair und transparent: Man bekommt das Auto vollgetankt und gibt es vollgetankt zurück (auch das ist ein Punkt, den man bei anderen Anbietern besser erstmal im Kleingedruckten nachliest).

ROIG Autovermietung © reisecruiser.de ROIG Autovermietung © reisecruiser.de

Tipp: Wer das Auto nicht am Flughafen übernimmt, sondern sich mit dem kostenlosen Shuttle zur Vermietstation nach C'an Pastilla (10 Min. Fahrtzeit) chauffieren läßt, erhält einen Rabatt von 25 Euro auf den Mietpreis (Stand Sommer 2015).

Geführte Touren mit Chopper Tours Mallorca

Eine tolle Unterkunft und ein guter Mietwagen sind dann die besten Voraussetzungen, sich am zweiten Tag des Aufenthaltes relaxt auf den Weg nach Cala Millor zu machen - zum Office von Chopper Tours Mallorca.

 

Im besten Fall hat man seine Lieblingstour(en) aber schon lange vorher telefonisch oder per e-Mail reserviert, denn Sven's Gruppen bestehen aus max. fünf Moppeds. Chopper Tours Mallorca ist also häufiger ausgebucht und eine Enttäuschung wäre vorprogrammiert, wenn man dort zwar herzlich willkommen ist, aber gemeinsam mit Bürochefin Bianca bei einem Kaffee zusehen muss, wie Sven mit der aktuellen Gruppe ohne einen abdüst...

Chopper Tours Mallorca © reisecruiser.de Chopper Tours Mallorca © reisecruiser.de

Wie wir bereits im letzten Mallorca-Bericht geschrieben haben, halten wir sonst nichts von geführten Touren. Wer aber glaubt, Mallorca unter "motorradfahrerischen" Gesichtspunkten zu kennen, wird mit Chopper Tours Mallorca ganz gewiß eines Besseren belehrt.

 

Natürlich kann jeder das Cap Formentor, das Tramuntana-Gebirge, die Ermita de Bonany oder das Santuari de Sant Salvador auch mit dem eigenen Navi finden - doch niemals führt die Anfahrt dann über knapp zwei Meter breite Sträßchen, die sich ununterbrochen kreuz und quer durch bunte Obstplantagen und kleine Dörfer winden - und irgendwie ist es doch das, was für uns das ursprüngliche Mallorca ausmacht. 

 

Sven, den man getrost als ein lebendes mallorquinisches Motorradnavi bezeichnen kann, kennt die besten Strecken für Moppedfahrer sowie die Hotspots & must see.

 

Wir haben uns dieses Mal das volle Programm gegönnt, bis auf die Anfänger- bzw. Wiedereinsteigertour gab's die volle Dröhnung Fahrspaß pur. 

Sa Calobra - muss man einmal im Leben mit dem Motorrad fahren!

Die gesamte Motorradtour nach Sa Calobra ist super, das Highlight ist jedoch die spektakuläre An- und Abfahrt auf der Serpentinenstraße MA 2141.

 

Von Cala Millor aus führt Sven die Gruppe auf kleinsten Nebenstraßen in stetig abwechselnden Kurvenpassagen in Richtung Tramuntana-Gebirge. Via Petra und Inca geht es quer durchs Inselinnere langsam aufwärts. Kurz vor dem deutlichen Anstieg gibt's nochmal eine kurze Zigarettenpause, letztlich auch zum finalen "Uhrzeit-Check". Was es damit auf sich hat, erfuhren wir später in Sa Calobra.

 

Witzig war aber, dass wir uns die Mitfahrer in Inca nochmals genauer ansahen - und sie sich uns. Plötzlich ein gegenseitiges "Ey, ich kenn' Dich doch!" - zwei von ihnen waren auch aus Köln und wir hatten tatsächlich vor kurzem noch zufälliger- und unbekannterweise auf dem Harley Dome Cologne über Sven und seine Touren gequatscht. Wie klein die Welt doch ist...

Cruisertour Mallorca © reisecruiser.de Cruisertour Mallorca © reisecruiser.de

Das letzte Teilstück vor Sa Calobra, die vierzehn Kilometer lange MA 2147, ist für geübte Moppedfahrer keine weltbewegende fahrerische Herausforderung. Für Rookies, Wiedereinsteiger oder etwas ängstliche Fahrer bzw. Fahrerinnen sind die zwölf Haarnadelkurven und der "Krawattenknoten" (Nus de sa Corbata) eher nicht geeignet.

 

Wer sein Mopped noch um die Kurve trägt oder gar begleitend mit den Füßen "trippelt", sollte in seinem und im Interesse der Gruppe lieber mit nem' Bus da runter fahren. Das ist nicht hochnäsig gemeint, sondern ein gutgemeinter Rat, denn die Strecke hat es in sich. 

 

Der Straßenverlauf, der sich wie eine Schlange durchs Bergmassiv windet und die einmaligen, spektakulären Aussichten sorgen dafür, dass diese Strecke zu den Top 10 der Welt zählt, die ein Motorradfahrer mal in seinem Leben gefahren sein muss.

 

Alle paar hundert Meter verändert sich die Landschaft total - von sattem Grün der Wälder bis zu schroffen Felsen, orangefarbenen Schluchten und im Hintergrund immer mal wieder das türkisblaue Mittelmeer. Man muss sich manchmal zwingen, den Blick auf den Straßenverlauf zu heften - schließlich gilt auch auf Mallorca: Da, wo Du hinguckst, fährst Du auch hin...

Mallorca's meistfotografierter Baum...

Mallorca's meistfotografierter Baum © reisecruiser.de Mallorca's meistfotografierter Baum © reisecruiser.de

Unten angekommen (und nach 300m Fußweg) blickt man in die türkisfarbene Bucht von Sa Calobra. "Ok, schön hier", sagt der Moppedfahrer und denkt: "komm' laß uns die Strecke nochmal düsen". Aber daraus wird so schnell nix, denn abgesehen davon, dass sich die beste Sozia aller Zeiten erstmal in Ruhe die Bucht angucken möchte, rät auch Tourguide Sven zu einer ausgedehnten Kaffeepause, denn er kennt die busfreien Zeitfenster, in denen man die Strecke nutzen sollte.

 

Das Schlimmste, was einem nämlich auf diesem traumhaften Tourabschnitt passieren könnte, wäre es, öde hinter einer Kolonne von Touristenbussen zu gurken. Wer die genauen Uhrzeiten nicht kennt, wird die Schönheit der Strecke definitiv nicht erleben bzw. erfahren können. Das soll jetzt nicht heißen, dass man die Strecke busfrei rauf- und runterbrettern kann, aber mit Schrittgeschwindigkeit hinter nem' ächzenden Bus wäre der Spaßfaktor gleich null. Offengestanden, das wäre uns ohne Sven und seinem "Uhrzeit-Check" ganz sicher passiert.

Cruisertour Mallorca © reisecruiser.de Cruisertour Mallorca © reisecruiser.de

Nach Buchtbesichtigung sowie zwei oder drei Café con leche und nachdem sich auch der letzte Bus qualmend zum Parkplatz gequält hat, ertönt dann Sven's Ansage zum Aufsatteln: Das zweite Zeitfenster für eine busfreie Fahrt öffnet sich gerade. 

 

Obwohl man ja dieselbe Straße erneut fährt, bekommt man auf der Rückfahrt völlig neue Eindrücke geboten. Man hat wirklich nicht das Gefühl, diese Straße schonmal gefahren zu sein. Es ist ein wirklich spektakuläres Erlebnis.

An- und Abfahrt nach Sa Calobra sind schon eine eigene Tour wert, aber Sven läßt es dabei nicht bewenden. Auf dem Rückweg geht es am bunten Kite-Surfer-Strand bei Pollença vorbei in die verschlafene "Ghost Town". Mal sehen, vielleicht verraten wir den "real name" dieses Dörfchens ebenfalls in unserem Mallorca special...;-) - noch einfacher führt Euch Sven allerdings im Rahmen seiner Touren mal dahin. 

 

Die Ghost Town ist ein must see, denn dort gibt es am Strand den besten Kaffee und dank Sven's Tourplanung auch immer genug freie Plätze für uns.

Ghost Town Mallorca © reisecruiser.de Ghost Town Mallorca © reisecruiser.de

Diese Motorradtour ist ca. 250 Kilometer lang und dauert knapp zehn Stunden - nix für Leute ohne Ausdauer und Sitzfleisch. Aber die Tour macht extrem viel Spaß und die landschaftlichen Eindrücke sind unvergeßlich. Man muss diese Tour mal gefahren sein.

 

Neben dieser "Königstour" bietet Sven natürlich noch weitere geführte Touren an. Diese sind i.d.R. rund 130 km lang und dauern ca. sechs bis sieben Stunden. Sie führen nach Sant Salvador oder zum Cap Formentor. Man kann alle Touren fahren und bekommt jedesmal völlig andere Eindrücke; eben die volle Vielfalt Mallorcas.

 

Auf der Tour zum Cap Formentor besucht man auch die Öko-Finca von Peter Maffay - für ne' Zigarettenpause und nen' leckeren frisch gepreßten Orangensaft. Man kann sich da kurz umsehen, im Fincashop Bio-Olivenöl kaufen und, wenn der kleine-große Sänger vor Ort ist, läßt er sich auch schonmal auf einem Gruppenfoto verewigen. Da ich kein Fan von ihm bin, fand ich es jetzt nicht so tragisch, dass er während unserer Tour grad nicht da war.

 

Auf jeden Fall sind alle drei Touren uneingeschränkt empfehlenswert. Hier noch ein paar Eindrücke von den anderen Touren.

 

Tipp: Erst in den Vollbildmodus schalten, 2. Button von rechts in der Menüleiste, dann erst auf Start klicken:

Jede geführte Motorradtour beginnt und endet in Cala Millor, im Osten der Insel. Man trifft sich morgens gegen 09.30 Uhr zum Kaffee, Helmprobe und Benzinquatschen und gegen zehn geht's dann meist los.

 

Während der Touren sind gekühlte Getränke inclusive, darüber hinaus gibt's auch Stops für'n Kaffee oder ein kleines Essen (auf eigene Kosten). Im Rahmen der Tourbuchung sind das Mopped (z.Zt. Yamaha-Cruiser, ab 2016 Suzukimodelle), Benzin, Vollkasko-Versicherung, Unfallversicherung, Helme und Nierengurte enthalten.

 

Kurz vor der Rückkehr werden gemeinsam in Cala Millor nochmal die Moppeds aufgetankt und dann gibt's nochmal im Office einen Kaffee und ein bisschen Quatschen über die zurückliegende Tour. Wir sind jetzt insgesamt sechsmal mit Sven gefahren und haben nicht ein einziges Mal in unzufriedene Gesichter geblickt. Jeder und jede war bislang begeistert und ein "Ich komm' wieder" ist fast schon der Standardspruch. Das gilt auch für uns...

Thema Schutzkleidung...

Selbstverständlich sind wir alle Touren mit kompletter Schutzkleidung gefahren. Alle Bilder mit "Fahren im T-Shirt" sind natürlich nur aufwändig gestellt und in Szene gesetzt...;-)

 

Ok, wer's glaubt, wird selig. Für seine Kleidung (und seine Haut) ist natürlich jeder selbst verantwortlich. In Shorts anzukommen und aufs Mopped zu steigen, ruft bei Sven ein paar Falten auf die Stirn und ein "no go" auf die Lippen, ansonsten ist aber alles machbar - in eigener Verantwortung, versteht sich.

 

Chopper Tours Mallorca stellt kostenfrei Helme und Nierengurte zur Verfügung. Die Helme kann man sich bedenkenlos aufsetzen, sie werden nach jeder Tour ordentlich gereinigt und desinfiziert.

 

Es ist nicht zwingend erforderlich, seinen eigenen Helm mitzubringen. Unsere nehmen wir nur mit, weil es unser Hauptgetränkelieferant gerne möchte...;-)

Mallorca bietet natürlich noch mehr...

Soll der Mallorca-Urlaub nicht nur aus Motorradfahren bestehen, sondern auch noch ein bisschen Relaxen & Genießen bieten, ist Mallorca auch da eigentlich genau das Richtige.

 

Es wird jedem etwas bzw. das Passende geboten; jeder Topf findet seinen Deckel. Für uns war es diesmal ein Strandtag in "Ghost Town", eine eindrucksvolle Bootstour, ein Besuch in Palma und natürlich die mallorquinische Küche in all ihrer Vielfalt. Darüber hinaus kann man noch Golfen, Radfahren, Wandern & Klettern und, last but not least, Sangria aus Eimern saufen...

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