Etappe 7: Von Wriezen nach Berlin

Irritation in Frankfurt an der Oder, eine Rundfahrt durch den Spreewald und das vorzeitige Ende der deutschen WM-Träume...

Um zehn Uhr kam Fred aus Berlin mit seiner K 1100 RS bei Beate & Ralf an, um uns sozusagen wie in einem Staffellauf zu übernehmen. Zunächst ging es über die Landstraßen ins knapp sechzig Kilometer entfernte Frankfurt an der Oder, wo eigentlich beim ADAC eine einstündige Spendensammelaktion für die Krebshilfe geplant war.

 

Eigentlich - denn als wir dort waren, war leider nichts vorbereitet und nichts eingeplant. Fred war mächtig sauer; wir jedoch weniger. Natürlich war das schade um's Geld für die Krebshilfe, aber dennoch fanden wir das irgendwie witzig. Es war ja nicht das erste Mal auf dieser Tour, dass wir umdenken oder improvisieren mußten.

 

Abgesehen davon besteht ja nach wie vor für die Frankfurter (und natürlich alle anderen) die Möglichkeit, für die Krebshilfe zu spenden. Von Frankfurt/O. fuhren wir dann in weiten Schleifen durch den Spreewald. Wie der Name schon vermuten läßt, fuhren wir durch viel Wald. Eine Wohltat bei den nach wie vor heißen Temperaturen. In der Nähe von Schlepzig machten wir dann unsere Mittagspause im "Gasthof zum Unterspreewald" - ich, hitzebedingt und zum Vergnügen aller Anwesenden lediglich mit einem Seniorenteller, Helene und Fred mit einer Soljanka. Letztere muß wohl laut der Wirtin gut gewesen sein, denn sie schrieb in unsere Kölschpässe als Widmung, dass die Soljanka geil war...

Ein paar Kilometer weiter signalisierte ich Fred, dass unsere K nun auch Durst hatte. Er hielt kurz an, um mitzuteilen, dass in circa zehn Kilometer Entfernung eine Tankstelle käme. Soweit würde der Sprit noch reichen. Kaum wieder ein paar Meter gefahren, machte er fast eine Vollbremsung und bog unvermittelt links in ein Grundstück ein - dort hatte er eine Dorftankstelle erspäht, die wohl in seinem Navi nicht verzeichnet war. Das für uns Witzige an dieser Tankstelle: Neben den Zapfsäulen hingen die aktuellen Preise für Getreide.

 

Am Nachmittag kamen wir dann bei Fred Zuhause in Berlin-Zehlendorf an. Seine Frau Simone hat dort eine Pension, die für die nächsten zwei Tage unsere nette Unterkunft wurde. Zehlendorf liegt im Südwesten Berlins und die Pension befindet sich in einer Seitenstraße ruhig im Grünen; man hat nicht den Eindruck, schon in einer Metropole zu sein.

 

Von Zehlendorf aus erreicht man sowohl zügig die Attraktionen in der Innenstadt wie auch schnell das Umland. Für eine Städtereise mit dem Motorrad nach Berlin ist diese Pension also wie geschaffen. Am frühen Abend wurden wir in einem Cabrio von unseren netten Gastgebern zu den naheliegenden Sehenswürdigkeiten chauffiert. Wir fuhren zum Wannsee, zur geschichtsträchtigen Glienicker Brücke und fanden auch den Original-Drehort des Rühmannfilms "Die Drei von der Tankstelle". Anschließend ließen wir den ersten Tag in Berlin in einem netten Zehlendorfer Restaurant ausklingen.

 

An diesem Abend hatten sich die Finalträume für Deutschland bei der WM erledigt - das Gute daran: Es gab keine nervigen Autokorso und die Vuvuzelas verstummten endlich mal. Ach ja, von Köln nach Berlin braucht man normalerweise nur rund 600 Kilometer, wir haben dafür exakt 2.500 gebraucht...

Empfehlenswerte Links: siehe nächste Etappe

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