2. Etappe Moussy - Nevers

Samstag, 28. April 2012

Die Drehorgel gibt die erste Vorstellung...

Beim Start der Gruppe signalisierte die R 1150 R von Pit & Dorothea, dass die Batterie wohl ein Problem habe, denn sie sprang nur widerwillig an. Kein schönes Geräusch, aber sie sprang an. Also fuhren wir erstmal unbekümmert in Richtung Süden los. Zwischen Sézanne und Sens überquerten wir die Seine; und Paris war auch nicht allzuweit entfernt.

 

Die Fahrt ging ausserhalb der Dörfer noch immer nahezu geradeaus, eine echte Abwechslung boten allerdings die pittoresken Häuschen in den kleinen Ortschaften. Wir fuhren so gemütlich bis an das Flüsschen Yonne und im Städtchen Pont-sur-Yonne hielten wir für eine längere Kaffeepause.

Jakobsweg per Motorad | reisecruiser.de Pause im Café "Le Baraque"

Der Wirt des Café "Le Baroque" stellte uns schnell Tische und Stühle zurecht und servierte einen leckeren Café au lait. Das Wetter war an diesem Tag und zu diesem Zeitpunkt noch toll (der tägliche Wolkenbruch kam erst später) und es fiel ein bisschen schwer, uns nach einer halben Stunde wieder auf den Weg zu machen. Doch es half alles nichts, denn bis zum Etappenziel Nevers waren es noch gute hundertachtzig Kilometer.

 

Um besser voranzukommen, benutzten wir ab Auxerre die Nationalstraße N151. Die Nationalstraßen sind in Frankreich oft zweispurig und dort sind dann 110 km/h erlaubt - doch wie bereits am Tag zuvor interessierte dies nicht alle aus unserer Gruppe und so kamen wir erneut nur mit deutlicher Verzögerung an. In Nevers übernachteten wir in einem Hotel der Kyriad-Gruppe. Auch hier standen die Motorräder sicher auf einem abgeschlossenen Hotelparkplatz.

Zwei Bier für Bernadette...

Wir hatten das "Kyriad Nevers Centre" gewählt, weil es sich in der Nähe der Kapelle "Sainte Bernadette" befindet. Eine Kapelle, die sich Helene unbedingt ansehen wollte, da dort die heilige Bernadette, sozusagen die Erfinderin von Lourdes, einbalsamiert aufgebahrt ist.

 

Während Helene mit ein paar Mitfahrern in die Kapelle ging und dort unerlaubt fotografierte, gönnte ich mir ein oder zwei Bier an der Hotelbar. Später begutachteten wir beide die heimlich aufgenommenen Fotos in einer Pizzeria am Place de Dingsbums, also mitten in Nevers. Leider sind die Fotos vom Bernadettchen nicht so gut geworden, aber dafür war die Pizza lecker...

 

Zurück im Hotel wollten wir dann ein paar Zeilen bei Facebook posten, doch Facebook wollte uns nur dann "reinlassen", wenn wir eine geheime Sicherheitsfrage beantworten könnten - Pech für uns, dass wir die vorgesehene Antwort vergessen hatten. Als Alternative schlug uns FB dann vor, ein paar Freunde auf Bildern zu identifizieren, um uns dann reinzulassen. Erneutes Pech, denn FB präsentierte uns Fotos von Leuten, die wir gar nicht kannten und die auch keine eingetragenen Freunde von uns waren. Nach diesen zwei Fehlversuchen war der Zugang bis in Gijón gesperrt - zugegeben: Insgeheim fanden wir das nicht allzu schlimm, denn auf den allabendlichen Facebook-Posting-Streß konnten wir ganz gut verzichten.

 

Wir unterhielten uns stattdessen noch ein bisschen an der Hotelbar mit einem holländischen Pärchen, das uns zu erklären versuchte, warum sie nun zum sechzehnten Male in Folge Bernadette besuchten...mir fehlte allerdings der intellektuelle (oder religiöse) Zugang zum Thema; ich konnte und kann es nicht verstehen...

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