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Reisetourer meets Manni Ludolf...

Eine Motorradtour durch den Westerwald

Um von der linksrheinischen Seite Kölns aus zügig in den Westerwald zu kommen, fuhren wir über die Autobahn A 3 bis nach Rösrath/Lohmar. Ab da fuhren wir durch eine tolle Landschaft entlang dem Flüsschen Sieg - die Strecke ist kurvenreich und zum Glück nicht so stark befahren.

 

Allerdings sind die kleinsten Nebenstraßen, also die Nebenstraßen der Nebenstraßen, teilweise in bedenklichem Zustand - jedenfalls aus Motorradfahrer-Sicht. Noch ein harter Winter ohne spätere Ausbesserung und die Routenempfehlung gilt nur noch für Endurofahrer.

 

Gemütliches Cruisen und Landschaft anschauen is' nich'; schon heute muss man ständig aufpassen, dass man nicht in ein deftiges Schlagloch hineinfährt. Ok, waren wir ja selber schuld, niemand hatte uns gezwungen, die kleinsten Nebenstraßen zu fahren; eine Kategorie höher sind die Straßen dann auch schon wieder astrein. 

 

Wie gesagt, noch macht die Strecke großen Spaß, und wir fuhren dann an der Wahnbachtalsperre vorbei bis nach Eitorf und von da in Richtung Süden über die L86 bis nach Asbach. Für die, die jetzt an den Branntwein denken: Den Asbach Uralt kann man hier vermutlich zwar auch in jeder Kneipe bestellen, aber er kommt nicht von hier, sondern aus Rüdesheim; und das liegt einiges weiter südlich am Rhein.  

Manni bewundert unsere Navi-Halterung

Von Asbach aus fuhren wir weiter durch die Wälder und über die Dörfer Flammersfeld, Eichen, Seifen und Puderbach nach Dernbach, wo sich die bekannte Autoverwertung der Ludolf-Brüder befindet.

 

Ersatzteile brauchten wir nicht, aber bei der Fahrt durch die tolle Gegend kamen wir halt auch dort vorbei. Manni Ludolf hatte sogar Zeit für ein Schwätzchen mit uns, draußen vor seinem geliebten Ford Capri. Er erzählte uns, dass er heimlich ab und zu auch mal Motorrad fahre. Heimlich deshalb, weil sein Bruder Peter es ihm verboten habe. Allerdings bevorzuge er das Geländefahren in den Wäldern rings um Dernbach.

 

Man merkt ihm übrigens sofort an, dass er ein Technikliebhaber ist. Während des Erzählens huschte sein Blick kreuz und quer über unsere BMW und blieb quasi am Navi hängen bzw. an dessen Anbringung. Die Art und Weise gefiel ihm auf Anhieb und es gab gleich ein Lob dafür - "Das ist ja mal sauber gemacht", attestierte er.

 

Auch wenn die vier Ludolfs im Fernsehen manchmal (oder besser gesagt meistens) sehr eigentümlich rüberkommen, sollte man mit Vorurteilen zurückhaltend sein. Im direkten Gespräch bekommt man ziemlich schnell den Eindruck, dass es einen Manni für die TV-Quote und einen für das wahre Leben gibt.

 

Noch ein paar Fotos und dann fuhren wir weiter in Richtung Rhein, um vom Westerwald in die Vulkaneifel zu kommen. Wir wählten die Rheinfähre bei Bad Hönningen / Bad Breisig für die Überfahrt. Es handelt sich um eine sog. Schnellfähre, d.h. man wartet höchstens zehn Minuten bis zur Abfahrt.

 

Wir kamen in Bad Breisig so gegen 14.00 Uhr an, offenbar eine ungünstige Zeit für eine Mittagspause am Rheinufer, denn bei den ersten drei Lokalen hieß es: "Mittagstisch ist vorbei". Erst das Restaurant mit dem ehrwürdigen Namen "Vater Rhein" hatte durchgehende Küche.

 

Westerwald und Vulkaneifel an einem Tag zu erleben, setzt eigentlich voraus, früh aufzustehen. Es gibt doch zu vieles zu entdecken bzw. im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren. Als wir mit dem Essen in Bad Breisig fertig waren, ging es schon auf drei Uhr zu und wir wollten dieses Mal auf jeden Fall bei Tageslicht wieder zurück in Köln sein. Folglich blieb diesem Teil unserer heutigen Rundfahrt der kürzere Part.

 

Von Bad Breisig fuhren wir noch ein kurzes Stück die Bundesstraße B 9 südwärts den Rhein entlang bis Brohl-Lützing, um dann - aus unserer Sicht gesehen - nach rechts in die Eifel abzubiegen (B 417).

Besucht die Eifel, solange es noch geht...

In Höhe von Burgbrohl findet man dann auch schon jede Menge Hinweisschilder betreffend der Vulkaneifel; heutzutage modern unter dem Begriff "Vulkanpark" zusammengefaßt.

 

Es gibt übrigens in der Eifel auch noch einen Geysir zu bestaunen: Den Geysir von Andernach. Er schießt circa alle zwei Stunden etwa 60 Meter aus dem Boden heraus - was ihn damit zum höchsten Kaltwasser-Geysir der Welt macht.

 

Den Vulkanen haben wir übrigens die alpenähnlichen Motorradstraßen mit vielen Serpentinen in der Eifel zu verdanken.

 

Wer heute auf den Spuren schlafender Vulkane etwas erleben möchte, muss allerdings ab und an mal vom Motorrad absteigen. Zum Beispiel an den Maaren (das sind von Vulkanen geschaffene Seen). Insbesondere am südöstlichen Ufer des Laacher Sees bei Maria Laach kann man erleben, dass das Wasser "blubbert" - aufsteigendes Kohlenstoffdioxid ist dafür verantwortlich. Schnell wird einem dort klar, dass die Vulkane in der Eifel "leben" und derzeit nur schlafen.

 

Die Frage ist schon längst nicht mehr, ob die Vulkane irgendwann wieder ausbrechen, sondern wann sie ausbrechen werden. Einige Wissenschaftler behaupten bereits, dass die nächste Katastrophe überfällig sei - darum also: Fahrt' in die Vulkaneifel - solange es noch geht...

 

Wir fuhren dieses Mal jedoch nicht zu den Maaren, sondern über die L 117 zur Burg Ohlbrück bei Oberzissen. Vom Burgturm aus hat man eine tolle Übersicht über die Vulkaneifel.

 

Inzwischen war es kurz nach 17.00 Uhr und es wurde schon grau. Eifel + Herbst + Dämmerung bedeutet einen signifikanten Anstieg der Wahrscheinlichkeit, dass man eine unliebsame Bekanntschaft mit Rehen oder Wildschweinen auf der Fahrbahn machen kann.

 

Wir hatten so etwas vor zwei Jahren in genau dieser Gegend erlebt: Wir fuhren mit knapp 80 km/h eine langgezogene Linkskurve lang, als plötzlich drei Rehe über die Fahrbahn liefen. Da half nur noch eine Impulslenkung (lernt man beim Sicherheitstraining). Auch wenn man so etwas übt und inzwischen reflexartig beherrscht, will man es doch lieber nicht anwenden müssen.

 

Wir sahen deshalb also zu, dass wir das Weinstädtchen Altenahr und von da aus die Autobahn A 61 erreichten, um nach Köln zurückzufahren. 

Tipp: In den Vollbild-Modus schalten...

Reisetourer's Fazit:

 

Der Westerwald ist ebenso wie das Bergische Land ein wahres Motorradparadies. Wer allerdings von der linksrheinischen Seite aus Köln kommt, ist entweder gezwungen, den Autobahnring zu benutzen oder einmal quer durch Köln zu fahren - beides dauert seine Zeit und beides ist nicht gerade toll.

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