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Testbericht ARAI X-tend / CT-F

ARAI Jethelm Test: Die FirstClass der Jethelme

Jethelme mit kleiner Außenschale und geringem Gewicht - wie z.B. der Freeway von ARAI oder die mit den coolen Designs von DMD - werden von Chopper- oder Cruiserfahrern gerne bevorzugt, weil sie so leicht sind und meist auch noch ganz gut aussehen. Purismus hat allerdings auch Nachteile: So ist der Unfallschutz nicht ganz so effektiv und auf Komfortfeatures wie Belüftung etc. wird logischerweise gänzlich verzichtet.

 

Touren- oder Ganzjahresfahrer möchten's da schon etwas komfortabler - und ein Plus an Sicherheit wird wohl auch kaum jemand verwehren...

 

Auch dafür bietet das Portfolio von ARAI Alternativen. Mit den Modellen X-tend und CT-F hat ARAI ultramoderne Jethelme entwickelt, die keine Wünsche an Komfort und Sicherheit mehr offen lassen.

 

Der X-tend unterscheidet sich von den Freeway-Modellen u.a. in seinen erweiterten Sicherheitsfeatures: Die Seitenteile sind weit nach vorne gezogen. Darüber hinaus bietet der ARAI X-tend diverse Belüftungsmöglichkeiten und ein Visier. Der CT-F ist weitgehend baugleich zum X-tend, er hat jedoch zusätzlich einen innovativen Schirm, unter dem das Visier beim Hochschieben verschwindet. 

Produktvorstellung / Testbericht ARAI X-tend / CT-F @ reisecruiser.de ARAI X-tend / CT-F @ reisecruiser.de

...das sagt ARAI:

Als erstes fällt an dem neuen CT-F der Schirm auf. Die Aufgabe war es, einen Schirm zu gestalten, der Luft effektiv ableitet und optimal gegen Sonnenlicht schützt. Das Profil des Schirms erlaubt einen gezielten Luftfluss zwischen Schirm und Helmschale. Diese Funktion stabilisiert deutlicher als man es bisher von Jethelmen gewohnt war.

 

Der neue Visiermechanismus erlaubt dem Visier das Verschwinden zwischen Schirm und Schale. Ein weiterer Durchbruch in der verwendeten Technologie sind die neuen Arai "FCS"- Wangenpolster mit einem Federmechanismus.

 

Dieser sorgt dafür, dass sich der Helm leicht auf- und absetzen lässt und drückt die Polster immer optimal an das Gesicht des Fahrers an. Mit FCS werden die Polster unter und um den Kieferknochen geführt und fixiert anstelle der weicheren Wangen. Subjektiv fühlt sich der Sitz des Helmes lockerer an, tatsächlich jedoch bietet dieses System mehr Halt, auch bei einer längeren Tragezeit.

 

Die zusätzliche "Peel Away"-Möglichkeit der Polster bietet den Zusatznutzen, dass schmale Polsterstreifen problemlos entfernt werden können, um einen evtuellen Druck von den Polstern zu nehmen und den Helm an den Träger individuell anzupassen.

 

All diese features machen den CT-F zum idealen Helm für eine ganze Reihe von Motorradfahrern...

Alle technischen Details findet Ihr hier auch im ARAI Factsheet:
FactsheetDUI-X-tend-2013LR.pdf
PDF-Dokument [596.7 KB]

...und das sagen wir:

Größenvergleich Arai X-tend / CT-F vs. Schuberth M1 vs. DMD Größenvergleich Arai X-tend / CT-F vs. Schuberth M1 vs. DMD

Der X-tend / CT-F hat einen Umfang von ca. 86 cm und wiegt ca. anderthalb Kilo. Die Außenschale besteht aus einer von ARAI entwickelten Super Fiber Faser. Die Seitenteile sind extrem nach vorne ausgearbeitet und schützen sowohl die Kiefer als auch die Jochbeinpartie. Das Gesichts- bzw. Blickfeld ist sehr großzügig ausgeschnitten. Das Viser geht bis zum Kinn hinunter. 

 

Der Helm hat ebenfalls wieder den bewährten Doppel-D-Verschluß mit gepolstertem Kinnriemen. Zwei Belüftungshutzen oben sowie im Bereich des hinteren Spoilers sollen für eine optimale Luftverteilung sorgen. Sie sind so konstruiert, dass sie im Falle eines Aufpralls sofort und widerstandslos abreißen. Dadurch wird vermieden, dass man auf Grund überstehender Ecken und Kanten irgendwo hängenbleibt.

ARAI X-tend / CT-F @ reisecruiser.de ARAI X-tend / CT-F @ reisecruiser.de

Da ich eher zu den Puristen neige, habe ich ihn zunächst ohne Schirm und Visier gefahren, also in der Version X-tend. Helene bevorzugt wegen der frischeren Herbstwinde ohnehin lieber ein Visier und fährt ihn daher in der "Vollversion".

 

Der Helm paßt perfekt. Auf Grund einer veränderten Aufteilung bzw. Verarbeitung der Innenpolster hat man fast das Gefühl, keinen Helm zu tragen; lediglich im Bereich der Kiefer spürt man ihn eng anliegen. Die Gewichtsverteilung ist so optimal, dass der Helm "gefühlt" sogar leichter wirkt als die DMD-Helme. Unglaublich, aber wahr.

 

Der X-tend / CT-F ist (auch ohne montiertes Visier) leiser als unsere kleinen Jethelme von DMD. Bei den DMD-Helmen konnte ich Helene schon noch verstehen, wenn wir z.B. an einer Ampel standen und sie mir etwas sagte. Bei diesem Modell höre ich sie zwar sprechen, kann aber nix verstehen. Vom Verkehrsgeschehen kriege ich aber noch genug mit. Zufällig kam von hinten ein RTW mit Signalhorn angerast, den konnte ich rechtzeitig wahrnehmen.

 

Ein "Flüsterhelm" ist er allerdings auch nicht - und ich glaube, dass gerade Chopper- und Cruiserfahrer das auch gar nicht wollen, denn den V-Motor unter'm Hintern will man ja doch noch hören und nicht erahnen...

 

Helene ist vom Windschutz des Vollvisiers begeistert. Auch dass der Fahrtwind beim neugestalteten Schirm keine Angriffsfläche hat und dass deswegen bei höheren Geschwindigkeiten der Kopf nicht immer nach oben gezogen wird, findet sie äußerst angenehm. Wir sind mal kurz auf die Dosenbahn gefahren und haben - für Cruiserverhältnisse - mächtig Gas gegeben; selbst bei 150 Sachen bleibt die Kopfhaltung ohne Anstrengung stabil.

ARAI CT-F mit Visier und Schirm @ reisecruiser.de ARAI CT-F mit Visier und Schirm @ reisecruiser.de

Schon beim Freeway II hatte ich das Gefühl, einen sicheren Helm auf'm Kopp' zu haben, aber der X-tend / CT-F toppt das Feeling nochmals. Einerseits fühlt er sich extrem leicht an, aber andererseits gibt er im Bereich der Kiefer schon noch die Rückmeldung, dass auch diese Partie weitgehend geschützt ist.

 

Wir haben bis jetzt nur einen Kritikpunkt: Der Wechsel von der Variante mit Schirm & Visier zur "naked Version" geht zügig - vier Schrauben lösen und das war's. Umgekehrt wird da allerdings ne' kleine Friemelei draus, denn Visier, Schirm und ein Abdeckungselement müssen beidseitig in die richtige Position gebracht werden. Das kann dann schonmal dauern. Es hängt aber auch vom eigenen Geschick ab; während ich nach fünf Minuten entnervt aufgeben wollte ("...watt' soll's, ich fahre ja eh lieber ohne..."), hatte Helene die Teile in zwei Minuten angeschraubt.

 

Natürlich ist auch hier das Innenpolster herausnehmbar und waschbar. Das Innenpolster besteht aus Materialien, die auch für Allergiker verträglich sind.

CT-F vs. X-tend

ARAI CT-F mit Visier und Schirm @ reisecruiser.de ARAI CT-F mit Visier und Schirm @ reisecruiser.de

Nachdem Helene mir aus dem X-tend wieder einen CT-F gebaut hat, gings nun sozusagen in Vollausstattung zurück auf die Straße.

 

Der Unterschied beim Fahren mit Visier ist natürlich deutlich: Wind im Gesicht ist Fehlanzeige. Das Visier bedeckt die gesamte Gesichtspartie bis runter zum Kinn. Das dürfte bei niedrigen Außentemperaturen schon ganz toll sein, denn man kann sich die Stoffmaske/-mütze sparen. Auch bei Regen dürfte diese Ausstattung die vernünftige Wahl sein, denn die peitschenden Regentropfen können einem sonst schon den Fahrspaß verderben. Allerdings bildet der Helm mit Vsier eine Art Resonanzkörper - d.h. die Windgeräusche nehmen bei geschlossenem Visier deutlich zu.

 

Wie oben schon erwähnt: Sowohl X-tend als auch CT-F haben ein Visier, der Unterschied zwischen beiden Modellen besteht im wesentlich im leicht gewöhnungsbedürftigen Schirm, den der CT-F zusätzlich hat.

 

Meiner Meinung nach braucht man zum Cruisen nicht unbedingt einen Schirm. Der große Vorteil des speziell ausgeformten ARAI-Schirms kommt erst bei höheren Geschwindigkeiten zum Tragen - und die fahre ich mit einem Cruiser/Chopper eigentlich nie. Da ich ohnehin stets eine Sonnenbrille trage, brauche ich auch die zusätzliche Sonnenschutzwirkung des Schirms nicht.

 

Apropos Sonnenbrille: Viele Helme sind innen so gepolstert, dass die Bügel einer Sonnenbrille schnell anfangen, unangenehm zu drücken. Das ist beim ARAI X-tend / CT-F nicht der Fall. Die Brille läßt sich bequem auf- oder absetzen und da drückt nichts, auch nicht nach längerer Fahrt.

ARAI gegen den Rest der Welt

ARAI gegen den Rest der Welt ARAI gegen den Rest der Welt

Unsere bunten DMD- oder Jackyhelme sind schön, aber letzten Endes nicht so sicher. Je länger man sich in die Technik der Helmherstellung einliest, desto klarer wird einem das. Unser ehrliches Fazit lautet schließlich:

 

Die DMD- oder Jackyhelme werden künftig viel Zeit am Helmregal verbringen. 

 

Das hat drei Gründe:

 

  1. Auch der X-tend ist zwar größer als die puristischen Jethelme, aber er ist noch etwas kleiner als der M1 und sieht unserer Meinung nach somit eher wie ein klassischer Jethelm aus. 
  2. Durch die optimale Gewichtsverteilung empfinden wir den Helm wesentlich leichter als er ist. Auch nach stundenlangem Cruisen bleibt er immer noch sehr bequem. Das ist ein sehr überzeugender Vorteil für uns.
  3. Uns überzeugt auch, was ARAI zur Helmtechnik sagt: Es kommt nicht nur darauf an, unter Laborbedingungen eine ECE-Norm zu erfüllen, denn diese bestätigt lediglich das Aushalten einer bestimmten Aufprallenergie an vordefinierten Stellen des Helms. Wesentlich wichtiger sind die realen Eigenschaften eines Helms hinsichtlich der Abgleiteigenschaften und die jeweiligen Lösungen dazu (z.b. Verzicht auf "trendige" Kanten oder Sonnenblenden). Da ARAI auch hier ein klares Statement abgibt, ist der Vertrauensvorschuß auch entsprechend größer.

 

Last, but not least, sind wir von der Firmenphilosophie schwer beeindruckt: 

 

Egal, ob Hamilton, Vettel oder Pedrosa, sie alle fahren mit Serienhelmen von ARAI. Der Präsident, Michio Arai, sagt dazu: "Wie kann man behaupten, dass der Kopf eines Menschen wichtiger ist als der eines anderen?" ARAI macht keine Unterschiede. Bei ARAI kann man sich darauf verlassen, dass sich HighTech aus dem Rennsport 1:1 in den Serienhelmen widerspiegelt.

 

Auch das ist längst nicht überall so...

 

Arigatō gozaimasu, ARAI!

Klasse statt Masse: Lieferzeiten des CT-F

Alle ARAI-Helme werden in sorgfältiger Handarbeit hergestellt. Sie werden nicht in großen Mengen vorproduziert. Von der Version X-tend gibt es für Deutschland stets nur einige auf Lager.

 

Die X-tend Helme können u.a. direkt über ARAI Deutschland bestellt werden. Die Preise liegen (je nach Farbvariante) zwischen 380 und 480 Euro.

 

Der CT-F (Preise zwischen 430 und rund 500 Euro) wird überhaupt nicht auf Vorrat produziert, Einzelbestellungen können bis zu sechs Monate dauern

(Werbe-) Link zum Thema:

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