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Frischer Wind um die Ohren is' ja gut und schön - selbstmörderische Insekteneinschläge im Gesicht sind aber nicht so toll. Eine Tourenscheibe von MRA soll da jetzt Abhilfe schaffen.
Das Familienunternehmen MRA hat seine Wurzeln im Rennsport und ist mittlerweile seit über 30 Jahren im Geschäft. Neben Scheiben für Rennsemmeln und alle sonstigen naked bikes stellen sie dort aber auch Windschilde in bewährter Qualität für Cruiser und Chopper her - made in Germany aus Teningen im Schwarzwald. Sämtliche Scheibentypen werden im hauseigenen Techniklabor entwickelt, erprobt und hergestellt.
Hat man sich einmal für eine Scheibe entschieden und sie bestellt, wird sie ruckzuck versendet, denn bei MRA ist Expressversand Standard. Zwei Tage nach der telefonischen Beratung lag das Biker-Puzzlespiel hier auf dem Tisch:
Das sieht nicht nur überschaubar aus, sondern ist es auch. Der Montagesatz ist auch für Laien in wenigen Minuten zusammenbaubar. Allerdings sollte man sich die verständlich geschriebene Beschreibung dennoch vorher durchlesen und sich an die vorgegebene Reihenfolge der einzelnen Schritte halten.
Macht man es nicht, sondern nach eigenem Gutdünken ("weil man's ja besser weiß"), kann man alles wieder auseinanderbauen und wieder von vorne anfangen, denn man hat nachher vier Schrauben übrig. Diese vier netten kleinen Schrauben sind kein freundlicher kostenloser Service von MRA, sondern lediglich Folge der nicht beachteten Montageanleitung.
Ok, wir haben die Halterung also zweimal zusammengebaut.
Dabei fällt sofort auf, dass die Qualität der Teile top ist, alle vorgegebenen Löcher sind millimetergenau gebohrt, alles paßt auf Anhieb und wie die Faust aufs Auge.
Die Scheibe ist ebenfalls sehr hochwertig und stabil gebaut. Die Abmessungen sind:
Alles in allem hat's rund eine Viertelstunde gedauert, die neue Scheibe am Lenker zu montieren. Zum Schluß nochmal kurz drüber geputzt und los ging's zur ersten Testfahrt.
Es dauerte auch nicht lange, bis wir an einem Bikertreff auf die Scheibe angesprochen wurden. Shadows aus der Aero-Serie sieht man nicht allzu oft mit ner' Scheibe - das liegt jetzt aber nicht so sehr an der Scheibe, sondern daran, dass es von den Aeros sowieso nur noch knapp fünfzig Stück auf Deutschland's Straßen gibt.
Jedenfalls wurde die Scheibe auch von anderen und von allen Seiten begutachtet. Die schwarzen Abdeckkappen vorne auf der Scheibe hätte man sich chromfarben gewünscht, so ein alteingesessener Cruiserfahrer.
Da hat er nicht ganz Unrecht - große Cruiser haben nunmal viel Chrom an Bord und so schwarze Kunststoffkappen sehen dann plötzlich nicht so ganz stimmig aus.
Vielleicht ist es ja kein großer Aufwand und MRA denkt über diese "very special customer" mal nach...;-)
Der große Vorteil:
Während der ersten Testfahrt reduzierten sich die Insekteneinschläge im Gesicht schon sehr beträchtlich. Hat man sonst das Gefühl, von 'ner Zwille beschossen zu werden, wenn entgegenkommende Insekten mit voller Wucht im Gesicht zerplatzen, fährt es sich mit der MRA-Scheibe schon wesentlich relaxter.
Der große Nachteil (für den MRA nichts kann!):
Unsere VT 1100 hat den breitesten Wide Bar Lenker, den man grad noch so zugelassen bekommt - Länge über alles: Ein Meter zehn. Das Ding sieht aus wie 'ne Segelstange am Surfbrett. Jedenfalls sieht das Windshield deswegen völlig unpassend am Lenker aus. Trotz seiner Breite wirkt es leider völlig verloren und deplaciert. Das "Arrangement" ist jedenfalls nicht stimmig. Das ist eine rein subjektive Meinung, aber sie ist so vorhanden.
Und so ist es dann auch wie bei den beiden Königskindern:
Es waren zwei Königskinder,
die hatten einander so lieb,
sie konnten beisammen nicht kommen,
der Lenker war viel zu breit...
Ok, das war jetzt frei nach der griechischen Sage formuliert - den Originaltext findet der kulturinteressierte Biker übrigens > hier.
Jedenfalls haben wir das Windshield erstmal wieder entfernt - und zwar bis ein neuer tourentauglicher Lenker montiert ist. Mit der Segelstange fährt die Aero zwar auch ganz nett, aber für Tagesetappen von fünfhundert Kilometern ist sie weniger geeignet.
Ein Update dieses Berichtes ist daher wahrscheinlich...stay tuned!
Sorry für das Fazit. In Köln sagt man: Et' is' wie et' is'. Natürlich hätten wir das "unter'n Tisch fallenlassen" können, aber dann wären wir nicht ehrlich gegenüber unseren Lesern gewesen. Immerhin: Das Ausschlußkriterium habt Ihr ja nicht zu verantworten und die Qualität Eures Produktes ist unbestritten - und das ist doch auch schonmal was...