Home > Test-Berichte > Zubehör & Bekleidung - ROKKER Rider Shirt Raw (Werbung)
THE ROKKER COMPANY geht davon aus, dass Leidenschaft am Motorradfahren, Freiheit und Stil untrennbar miteinander verbunden seien.
In diesem Sinne einzigartig sei die Bekleidung von Rokker, weil sie dort unter dem Begriff Freiheit verstehen, dass man auf dem Motorrad ebenso sicher, bequem und stilvoll angezogen sein kann wie nach dem Ride. Um diesem Credo gerecht zu werden, setze Rokker beim Schutz auf die Qualität von schoeller®-dynatec, beim Aussehen auf hochwertiges Denim und exklusives Design sowie beim Komfort auf absolute Bewegungsfreiheit in allen Situationen des Lebens.
Soweit der Hersteller zur Philosophie seiner Produkte. Wir dürfen den Wahrheitsgehalt dieser Einstellung nun live testen, und zwar mit dem Rider Shirt Raw - laienhaft ausgedrückt: Eine Jeansjacke, leger geschnitten im Hemden-Style...
Das Wichtigste vorweg: Wer sich ein Rokker Rider Shirt leisten möchte, sollte es in einem Geschäft anprobieren. Wer dazu keine Zeit hat und stattdessen lieber online kauft, sollte das Shirt in jedem Fall eine Nummer größer ordern als er üblichweise bei Hoodies oder Sweatshirts trägt.
Bei der telefonischen Bestellung fragte mich die nette "Rokkerin" nach meiner üblichen Größe - XL lautete die Antwort. Als ich dann jetzt mein Shirt auspackte und mir ein fettes XXL ins Auge sprang, war ich schon leicht entsetzt - so umfangreich hätte ich mich jetzt doch nicht eingeschätzt. Ok, trotzdem ausgepackt, anprobiert und gedacht: Sch***, XXL paßt ja, du mußt mal was tun...
Nach einem kurzen Telefonat mit Rokker kam dann aber die Entwarnung: Die Shirts sind alle deutlich tailliert geschnitten und fallen alle eine Nummer kleiner aus als man erwarten würde. Ergo, ich brauche jetzt doch nicht auf die Hantelbank, sondern kann weiter entspannt XL kaufen. Das Rokker XXL Shirt paßt jedenfalls wie angegossen.
Also denkt dran: Entweder live anprobieren oder gleich eine Nummer größer ordern!
Rokker nennt drei wichtige Kriterien in seiner Produktbeschreibung: Schutz, Aussehen und Komfort - in dieser Reihenfolge schauen wir uns das Shirt denn auch mal an:
Das Außenmaterial des Shirts besteht nicht einfach aus einem gewöhnlichen Jeansstoff. The Rokker Company hat für dieses Shirt einen edlen Selvage Denim gewählt - um was es sich dabei genau handelt und warum dieser Stoff besser, aber auch teurer ist als herkömmlicher Jeansstoff, ist weiter unten unter "Links & Infos zum Thema" erläutert. Auf jeden Fall wird für ein Rokker Rider Shirt etwas ganz Feines verwendet.
Beim inneren Gewebe vertraut Rokker auf das Textilunternehmen Schoeller. Es wurde 1867 in der Schweiz gegründet. Damals gab's bekanntlich noch keine Moppeds und für Rider Shirts gab's noch keinen Markt, aber dennoch hat sich Schoeller von Anbeginn an der Entwicklung und Produktion von HighTech-Geweben verschrieben. Eines davon ist schoeller®-dynatec, ein strapazierfähiges Polyamid-Gewebe mit guten Schutzeigenschaften und hoher Stabilität. Das Material ist extrem abriebfest sowie wind- und wasserabweisend.
Wir sind keine Textil-Ingenieure, folglich kannten wir Schoeller's Stoffe bis dato nicht. Man kann dem Text zuvor jetzt Glauben schenken oder nicht - am besten ist für uns immer noch ein Realitätstest à la reisecruiser.de. Unser Test ist zwar ein bisschen eigensinnig und weder repräsentativ noch wissenschaftlich fundiert, aber uns überzeugt er. Wir kennen ja inzwischen unsere scharfe Schneiderschere und auch für Rokker's Rider Shirt musste daher gelten:
Da müssen sie jetzt halt durch, denn Vertrauen is' gut, Kontrolle is' halt besser...
Zugegeben, anfangs braucht man schon etwas Mut, um mit einer Schere einem Stoff zu Leibe zu rücken - das feine Shirt könnte dabei ja kaputtgehen. Einen solchen Gedanken schieben wir aber inzwischen schnell beiseite, denn sollte das Hemd beschädigt werden, wäre es nichts wert gewesen und hätte im Ernstfall ganz sicher auch keine Schutzwirkung entfaltet - also fröhlich rein damit...
Das Rokker Rider Shirt hat den Test bravourös bestanden! Trotz mehrfacher kräftiger Versuche gelang es Helene nicht, das Innenfutter des Rider Shirts auch nur ansatzweise zu beschädigen, wie man am zweiten Foto unschwer erkennen kann.
Für die Skeptiker: Das ist kein Gag, wir gehen da wirklich massiv mit der Schere dran.
In erster Linie handelt es sich natürlich um hochfunktionelle Schutzkleidung für Moppedfahrer und da gilt leider allzu häufig der Spruch: Form follows function. Soll heißen, was gut ist, sieht meistens sch... aus. Das mag beim Fahren ja noch hinnehmbar sein, aber sobald man dann mal vom Bock abgestiegen ist, sieht man schnell aus wie'n Michelinmännchen.
Den Rockern von Rokker ist es aber eindrucksvoll gelungen, den Spieß umzudrehen und Style und Function gekonnt miteinander zu verbinden. Das Rider Shirt Raw trägt sich, obwohl es aus robustem Jeans-Material besteht, sehr angenehm. Das merkt man übrigens schon, bevor man es überhaupt angezogen hat, die Haptik ist toll. Einmal angezogen, sieht's aus wie ein ganz normales Jeanshemd und fühlt sich auch so an.
Das Rider Shirt hat außen zwei Brusttaschen sowie zwei Innentaschen. Papiere, Phone & Zigaretten und nen' Bündel Dollarnoten kriegt man da bequem unter.
Die Ärmel haben am unteren Ende noch einen ca. zehn Zentimeter langen Reißverschluß, das erleichtert auch das Hochkrempeln im Sommer.
Das Shirt selbst wird zunächst mit einem Reißverschluß geschlossen, der bis zum Kragen hochreicht. Anschließend kann man das Shirt noch zuknöpfen - der Reißverschluß ist dann nicht sichtbar.
Der Sinn des zusätzlichen Reißverschlusses liegt auch hier nicht nur beim Wetterschutz, sondern auch beim Schutz im Falle des Sturzes: Die Knöpfe könnten abreißen und dann würde man mit geöffnetem Shirt über'n Asphalt rutschen; der Reißverschluß verhindert dies.
Alle wichtigen Nähte sind bei Rokker natürlich doppelt vorhanden. Die gesamte Verarbeitung ist top und dürfte ein ganzes Bikerleben halten.
Man muss schon leicht einen an der Waffel haben, um ein Biker Shirt (ohne Jacke drüber) bei 3° Außentemperatur während einer Moppedtour zu testen. Es ist cool - diesmal allerdings im wahrsten Sinn des Wortes.
Beeindruckend ist, dass das Rokker Shirt tatsächlich winddicht ist. Dennoch hab' ich mir "den Hintern abgefroren" und es reichte nur für ein paar Außenfotos und eine kleine Runde um den Block.
Ganz klar: Das lag nicht am Rokker Shirt, sondern an der Gesamtsituation.
Bei drei Grad fahre ich sonst kein Mopped mehr, sondern genieße lieber Zuhause im Wintergarten mit nackten Füßen unsere Fußbodenheizung. Auch wenn das Shirt winddicht ist, zieht die naßkalte Feuchtigkeit eben durch andere Lücken und nach wenigen Minuten hat sich's dann mit dem Fahrspaß.
Wir setzen den Bericht fort, wenn's wieder trockener und wäremer ist...
Das ROKKER Rider Shirt Raw ist eine Klasse für sich. Die Verarbeitung/Ausstattung ist top. Insgesamt freuen wir uns, dass es den Rockern von Rokker gelungen ist, Form & Function so zu kombinieren, dass man sowohl auf dem Bike als auch nach dem Ride gut aussieht.
Mit einem Preis von 379,00 Euro ist es natürlich kein Schnäppchen, aber es ist seinen Preis wert, finden wir. Das merkt man alleine schon dann, wenn man's nur anfaßt. Es fühlt sich "unkaputtbar" an - oder wie es die Rokker ausdrücken:
It seperates your meat from the street
Wir meinen: Wer mit ner' Jeansjacke bzw. einem Jeans Shirt trotzdem sicher auf dem Mopped fahren will, kommt an einem Rokker Rider Shirt nicht vorbei...
Übrigens: Sollte man sich mit seinem Rokker Shirt mal auf die Nase legen und sollte es außen beschädigt sein, kann man es zur Rokker Company zurücksenden und man bekommt Ersatz! Man selbst freut sich und die Rokker-Leute wollen dadurch permanent ihre eigene Qualität untersuchen und auf dem höchsten Stand halten.
Sowas kommt schon fast einer lebenslangen Garantie gleich! Was will man mehr?
Infos zum Selvage Denim:
Die Tradition von Denim geht zurück bis ins Jahr 1891. Früher wurde der Stoff auf Maschinen gefertigt, die als Abschluss der Stoffkanten diesen „self-edged“ verwendet haben. Das heisst, dass der Stoff keine abgeschnittene Kanten hat, sondern diese „self-edge“ Kante.
Heute ist das ein namensgebendes Qualitätsmerkmal, das Stoff bezeichnet, der noch auf alten Schützenwebstühlen gefertigt wurde, was sich in der weissen Webkante mit einem roten Faden drin zeigt. Selvage Denim kann nur auf Schützenwebstühlen gefertigt werden.
Diese Webstühle weben den Stoff mit nur einem Schussfaden, der ununterbrochen immer wieder hin und her die komplette Breite des Webstuhls zurücklegt. Wenn dieser Faden an den jeweiligen Enden zurück in den Denim geführt wird, entsteht die sogenannte “self-edge” oder Selvage.
Diese Selvagekante hat den Vorteil, dass die Kanten nicht ausfransen wie bei herkömmlichen Webkanten, die beim Weben auf den moderneren Projektilwebstühlen entstehen. Die Schützenwebstühle arbeiten sehr viel langsamer und können eine sehr viel geringere Stoffbreite produzieren. Bei Projektilwebstühlen erreicht man z.B. eine Stoffbreite von ca. 150 cm – bei Schützenwebstühlen lediglich ca. 80 cm.
Das bedeutet, dass es ein sehr viel längeres Stück Stoff braucht (i.d.R. die doppelte Länge), um eine einzige Jeans zu fertigen. Genau aus diesem Grund ist der Selvage Denim so hochwertig und teuer.