Home > Test-Berichte > Zubehör & Bekleidung - Hepco & Becker Tankrucksäcke (Werbung)
Auf unseren beiden Fernreisen Grenzerfahrung und Jakobsweg hat uns ein no-name Tankrucksack von einem Discounter begleitet, da unser langjähriger Favorit in Sachen Motorradgepäck damals leider noch keine Rucksäcke mit Tankring-Verbindung im Sortiment hatte.
Wichtig war uns seinerzeit, dass der Rucksack kein "Riemengefriemel" verursachte und dennoch schnell montierbar und genauso schnell wieder abnehmbar war.
Da wir auf beiden Reisen nur mäßig schnell unterwegs waren, spielte die Befestigung mittels Saugfuß dann keine entscheidende Rolle (das Warnschild erlaubte eine Vmax von 100 km/h).
Ok, das Teil hielt auch Strecken mit knapp 120 km/h aus, ohne in hohem Bogen vom Mopped zu fliegen. Mehr traute ich ihm aber auch nicht zu. In Gedanken bzw. vor meinem geistigen Auge sah ich ihn schon das ein oder andere Mal in die Windschutzscheibe einer nachfolgenden Dose einschlagen. Das ist auf Dauer doch nicht so erstrebenswert.
Inzwischen besitzen wir wieder eine schnelle K 1200 RS und da ich berufsmäßig jeden Tag ziemlich zügig rund hundert Kilometer auf der Dosenbahn mit ihr zurücklege (und auf die klobigen BMW-Seitenkoffer gerne verzichten möchte), mußte nun eine andere Lösung her, um die Kleinigkeiten des Alltags mitnehmen zu können.
Inzwischen hat aber auch Hepco & Becker schon längst ein eigenes innovatives Befestigungssystem für Tankringe entwickelt und so lag es auf der Hand, dass wir uns schon auf Grund der bisherigen positiven Erfahrungen mit deren Produkten auch zuerst dort umschauen würden. In die Auswahl kam der STREET TOURER in Größe L für die Grand Tour sowie der ROYSTER fürs alltägliche Equipment.
Alle aktuellen Tankrucksack-Systeme von Hepco & Becker benötigen als Basis den Lock-it Tankring, den es für unzählige Motorradtypen vorgefertigt gibt. Verständlich, dass dieser auf Grund der Vielfalt der denkbaren Löcher gesondert bestellt werden muss.
Im Falle unserer BMW handelt es sich um einen Ring mit zwei starken Magneten, welcher mit vier Schrauben ganz einfach auf den originalen 6-Loch-Tankring aufgeschraubt wird (das richtige Drehmoment ist natürlich zu beachten, denn nach fest kommt meistens knack).
Der Tankring kostet - je nach Motorradmodell - entweder 44,90 € oder 59,90 €.
Logisch, dass der Tankrucksack nun noch das passende Gegenstück bekommen muss, damit Mopped und Rucksack eine belastbare Einheit bilden. Das erforderliche Gegenstück ist im Preis des Tankrings enthalten. Es kann aber auch gesondert nachbestellt werden (ist notwendig, wenn man z.B. wie wir wechselweise zwei verschiedene Tankrucksäcke fahren will).
Da es noch weitaus mehr Tankvarianten gibt als Tankringe Löcher haben, ist das Gegenstück noch nicht fest am Rucksack vormontiert, sondern liegt dem Paket bei.
So läßt sich die Position für den Tankrucksack exakt an Tankkrümmung und Lenkereinschlag anpassen und wird erst dann endgültig mit Schrauben fixiert.
Apropos Schrauben: Man bekommt nicht etwa ein unübersichtliches Sammelsurium an Schrauben, Scheiben und Muttern, mit denen man sich erstmal auseinandersetzen muss, sondern jedes Sortiment ist extra und übersichtlich verpackt. Das erleichtert die Montage ungemein.
Zusammen mit der plausibel geschriebenen Anleitung ist die Montage auch für einen ausgewiesenen Nichtschrauber machbar. Allein dafür verdient sich Hepco & Becker schonmal das erste Lob, denn so etwas kennen wir von anderen Herstellern auch ganz anders. H&B empfiehlt zwar, die Montage in einer Fachwerkstatt durchführen zu lassen, aber wir unterstellen mal, dass das bloß ein Hinweis ist, damit H&B "ganz sicher auf der sicheren" Seite bleibt (so à la "Schrauben und Muttern sind nicht zum Verzehr geeignet") - manche Zeitgenossen sind ja auf derartige Hinweise angewiesen, um den täglichen Überlebenskampf bestehen zu können...
Unser damaliger Billigrucksack ähnelt inzwischen - was seine Formstabilität betrifft - eher einem Häufchen Elend bzw. einem nassen Sack als einem vorzeigbaren Tankrucksack. Ein derartiges Schicksal wird dem STREET TOURER auf viele Jahre hinaus wohl erspart bleiben, denn er verfügt über verstärkte Seitenwände mit wasserabweisender Beschichtung und eine widerstandsfähige Bodenschale aus EVA (Ethylenvinylacetat) - oder anders ausgedrückt: Man kann ihn nicht so einfach zusammendrücken oder verbiegen...
Die Abmessungen (BxTxH) lauten: 270 x 330 x 240 mm. Er kommt damit auf ein beeindruckendes Packvolumen von 14 bis 19 Liter und erfüllt damit unsere Erwartungen an einen Tankrucksack für eine Grand Tour.
Wem das allerdings noch nicht ausreicht, der kann auf den STREET TOURER XL zurückgreifen und kommt dann auf sage und schreibe maximal 23 Liter Packvolumen - das ist fast schon soviel wie ein Seitenkoffer.
Die L-Version kostet 169,50 Euro.
Die Verarbeitungsqualität ist im übrigen erwartungsgemäß top.
So praktisch der große Tankrucksack auch für die Reise ist - für die tägliche Fahrt zum Büro oder zur nächsten Eisdiele ist er ein wenig zu groß.
Für genau solche Einsatzzwecke hat Hepco & Becker diverse kleinere Modelle entwickelt. Wir nutzen nun den ROYSTER mit einem variablen Packvolumen von 7-12 Litern. Wem das immer noch zu groß ist, kann auf den DAYPACK 2.0 (7 Ltr.) oder den DAYPACK SMALL (3-5 ltr.) zurückgreifen.
Auch der Tankrucksack ROYSTER überzeugt mit tollen Details:
Zusätzlich zum Tankrucksack bekamen wir eine wasserdichte Karten- und eine ebenso wasserdichte Smartphone-Tasche. Beide werden mittels drei Klettverschlüssen sicher außen auf dem Deckel befestigt.
Die Smartphone-Tasche erlaubt die Bedienung des Smartphones durch die Hülle hindurch - es muss also nicht erst umständlich herausgeholt werden. Das ist praktisch, wenn man das Smartphone beispielsweise als Navi nutzen möchte.
Die Kartentasche nimmt ohne Probleme eine Karte in DIN A4-Größe auf.
Sind wir objektiv? Nö, sind wir nich'. Sind wir ehrlich? JA!
Wir wurden schon mehrfach gefragt, warum die Produkte bei uns nahezu alle so gut abschneiden. Der Grund liegt auf der Hand: Nach über 30 Jahren "Moppedkarriere" haben wir schon ein ganz gutes Gespür dafür entwickelt, was gut ist und was nicht. Warum sollten wir Produkten eine Chance geben, bei denen wir von vornherein wissen, dass sie unseren Ansprüchen nicht gerecht werden?
Dazu ist uns unsere Zeit zu schade und im Zweifelsfall unsere Sicherheit zu kostbar - und nach diesem einfachen Prinzip wählen wir unsere Produktpartner aus.
Unsere Testberichte sind keineswegs repräsentativ oder wissenschaftlich fundiert und unsere Berichte sind auch nicht objektiv geschrieben - nein, darum bemühen wir uns noch nichtmal ansatzweise. Wir schreiben weder aus der Sicht eines Technikers noch aus der Sicht eines Marketingfuzzis, sondern aus alltäglicher Moppedfahrersicht.
Unser Ansinnen ist und bleibt es, die jeweiligen Produkte einfach so zu beschreiben, wie sie im "Otto-Normalverbraucher-Moppedalltag" funktionieren. Natürlich muss das deshalb noch lange nicht bedeuten, dass es irgendwem genauso wie uns geht. Was wir gut finden, kann ein anderer schlecht finden, oder eben umgekehrt - unser Vorschlag lautet daher:
Macht Euch ein Bild und urteilt dann selbst...
Ganz besonders gefällt uns beim ROYSTER der am Boden eingenähte wasserdichte Innenbeutel mit bewährtem Rollverschluß. Genial gedacht & gemacht! Er nimmt ungenutzt so gut wie keinen Platz weg, erfüllt aber seinen Zweck zu 100%, wenn man seine Kleinigkeiten wirklich und zuverlässig wasserdicht verpackt haben möchte.
Das ist zum Beispiel etwas, was ein Premiumprodukt vom Billigschnäppchen unterscheidet: Neben der sehr guten Verarbeitung überzeugen die Produkte mit durchdachter Funktionalität bis ins Detail - und genau diese Details und die Qualität sind es dann auch, die ein Premiumprodukt letztendlich seinen Preis wert sein lassen.
Der ROYSTER kostet 169,50 €, die Kartentasche 29,90 € und die Smartphone-Tasche 19,95 €.
Eines steht jetzt schon aber fest: Unser alter Discountersack hat nun ausgedient und kommt in unser privates "Moppedmuseum"...